Die aktuellen Meldungen des Ruderclub Hansa Dortmund
U19-WM: Bronze für Vierer
Bronzemedaille für Johannes Rentz im Vierer-ohne bei der Junioren-WM in Rio. Gold geht an Rumänien, Silber an Großbritannien.
Bei den U19-Weltmeisterschaften auf dem Lagoa Rodrigo de Freitas in Rio de Janeiro (Brasilien) konnten die Boote des Deutschen Ruderverbandes neun Medaillen errudern. Die Goldmedaille sicherten sich der Junioren-Zweier, Juniorinnen-Doppelzweier, Junioren-Vierer mit Steuermann, Juniorinnen-Doppelvierer und Juniorinnen-Achter mit Steuerfrau, die Silbermedaille holten der Juniorinnen-Vierer, Junioren-Einer, Junioren-Doppelzweier und Junioren-Doppelvierer und die Bronzemedaille ging an den Junioren-Vierer und Junioren-Achter mit Steuermann. Der DRV ging in allen 13 Bootsklassen an den Start und konnte alle Boote für das A-Finale qualifizieren. Insgesamt hatten 54 Länder zu den Wettbewerben gemeldet. Die U19-Weltmeisterschaften im vorolympischen Jahr sind auch das Testevent für die Olympischen und Paralympischen Spiele an selber Stelle im Jahr 2016. Aufgrund einer Windwarnung für den Samstagnachmittag und Sonntag wurden die Rennen über die Renntage zusammengeschoben, so dass alle Finalläufe schon einen Tag früher am Samstag stattfinden konnten.
Der Junioren-Vierer mit Lukas Geller, Christopher Reinhardt, Johannes Rentz und Lukas Föbinger ging als Dritter über die Ziellinie. Die von Hansa-Trainer Frank Flörke trainierten "Dortmunder Jungs" waren wie schon im Vorlauf nicht optimal vom Start weggekommen, konnten über die 2000-Meter-Strecke aber gut aufholen. In einem sehr engen Finaleinlauf musste sich die deutsche Mannschaft den Booten aus Rumänien und Großbritannien geschlagen geben, lag aber vor Griechenland, den USA und Spanien. Die Freude über die gewonnene und hart erkämpfte Bronze-Medaille war jedoch deutlich zu sehen.
Eine Herausforderung stellten die Windbedingungen bei einigen Rennen dar. Wechselnde Windrichtungen machten es den Mannschaften nicht einfach. Umso beachtlicher sind die erzielten Leistungen. Mit 5 Gold-, 4 Silber-, 2 Bronzemedaillen und 2 vierten Plätzen hat die deutsche Mannschaft ein beeindruckendes Gesamtergebnis erzielt. Sie war mit Abstand das erfolgreichste Team und lag im Medaillenspiegel deutlich vor Italien und den Niederlanden.
Direkt aus Rio hier die Berichte von Frank Flörke:
Bericht vom Finale (Samstag, 08. August 2015):
Hallo in die Heimat,
vielen Dank allen, die uns die Daumen gedrückt haben. Es war heute ein toller Tag und ein unglaublich spannendes Rennen. Bis auf die Ziellinie hat der Vierer um eine Medaille gekämpft und Bronze gewonnen! Auf den letzten hundert Metern wechselten die Bugspitzen der Boote aus England, Griechenland und Deutschland von Schlag zu Schlag die Positionen. Wir sind froh dieses Rennen mit einer Medaille abgeschlossen zu haben.
Danke an alle, die an uns geglaubt haben und uns kräftig die Daumen gedrückt haben. Vielen Dank an unsere Familien, die Sponsoren und Unterstützer im Hintergrund; ohne Euch hätten wir diese schönen Momente und Eindrücke nicht erleben dürfen. Nun werden wir noch zwei schöne Tage in Rio an der Copacabana verbringen und mit einem Caipirinha auf Euch anstoßen!
Bis bald daheim - letzter Gruß aus Rio
Frank und das ganze Team.
Bericht vom Halbfinale (Freitag, 07. August 2015):
Die Jungs sind top vorbereitet in das Rennen gegangen. Hauptkonkurrenten waren die im Vorlauf sehr schnellen Griechen und die Schweizer, die Mitte Mai 2015 immerhin Junior-Europameister werden konnten.
Die "Dortmunder Jungs" sind das Rennen sehr beherzt angegangen und haben sich von Anfang an an die Spitze des Feldes gesetzt. Diesmal klappte auch der Startspurt besser, und das Boot lag bei der 500-Meter-Marke schon mit 1,2 Sekunden vor dem hoch gehandelten Europameister. Gerade mit den Schweizern hatten die Dortmunder noch eine Rechnung offen. Bei der internationalen Regatta in München Anfang Mai diesen Jahres kassierte der Dortmunder Vierer seine bisher einzige Saison-Niederlage gegen diese Schweizer. Das sollte heute anders werden. Auf den mittleren 1000 Metern bauten die vier hochgewachsenen Ruhrgebietler den Vorsprung bis auf über eine Bootslänge aus und fuhren das Rennen anschließend ungefährdet bis ins Ziel zu Ende. Eine Top-Leistung, die Mut für das Finale macht.
Hinter dem deutschen Boot entwickelte sich ein Dreikampf um die letzten beiden noch zu vergebenden Finaltickets. Griechenland fuhr als Zweiter über die Ziellinie, und Spanien behauptete seinen knappen Vorsprung vor der Schweiz. Im zweiten Halbfinale überzeugten, wie schon im Vorlauf, die starken Rumänen vor den Briten und den USA.
Somit stehen folgende Boote im Finale: Spanien, Großbritannien, Rumänien, Deutschland, Griechenland, USA. Der Start soll am Samstag um 11:14 Ortszeit erfolgen, also 18:14 daheim.
Morgen wollen wir um die Medaillen kämpfen und werden alles geben.
Bitte drückt uns die Daumen!
Kleine Notiz am Rande: Deutschland ist es gelungen, alle 13 Bootsgattungen ins A-Finale zu bringen!
Weitere Infos und Bilder auf www.rudern.de
Gruß aus Rio
Frank
Bericht vom Vorlauf (Donnerstag, 6. August 2015):
Nachdem wir am 02. August mit der gesamten deutschen Mannschaft gesund und munter von Berlin über Frankfurt nach Rio de Janeiro geflogen sind und in einem schönen Hotel direkt an der Copacabana eingecheckt haben, stand in den ersten Tagen die Akklimatisierung an. Wir mussten uns mit dem neuen Bootsmaterial vertraut machen und die unheimlich tollen Eindrücke der brasilianischen Metropole verarbeiten. Die Christo Statue und der Rundumblick vom Zuckerhut sind einfach überwältigend.
Von Tag zu Tag wurden die Trainingseinheiten besser und die Erholung vom 4 wöchigen Trainingslager in Berlin setzte ein.
Heute standen die Vorläufe an. 16 Boote stellten sich dem Starter in der Vierer ohne Konkurrenz. Die Auslosung hat ergeben, dass wir es mit China, Dänemark, USA, Spanien und Bulgarien zu tun hatten.
Das Ziel war es, den Vorlauf zu gewinnen und nach 6wöchiger Rennpause wieder an unsere alte Stärke anzuknüpfen.
Leider begann das Rennen nicht optimal; nach knapp 100 Metern fing sich unser Schlagmann einen kapitalen Krebs und das Boot stand erst einmal still. Die Mannschaft reagierte jedoch vorbildlich und kämpfte sich schnell wieder zurück an die Spitze des Feldes. Kurz nach der 500-Meter-Marke konnte die Ruhrgebietsmannschaft mit den beiden Dortmundern Johannes Rentz (RC Hansa Dortmund) und Lukas Föbinger (RC Witten), dem Dorstener Christopher Reinhardt (RV Dorsten) und Lukas Geller vom Crefelder RC das Rennen wieder bestimmen und hielt die Konkurrenten aus den USA und Spanien auf Abstand. Alle anderen Nationen hatten zu diesem Zeitpunkt schon nichts mehr mit dem Rennausgang zu tun. Mit einer Länge Vorsprung konnte der Vorlauf vor den USA und Spanien gewonnen werden. USA und Deutschland stehen damit direkt im Halbfinale am morgigen Freitag. In den beiden anderen Vorläufen setzten sich die hoch gehandelten Rumänen vor den Schweizern durch; die unerwartet starken Griechen bezwangen die Briten und gelten nach der schnellsten Zeit im Vorlauf zu den Top-Favoriten.
Wir sind jedoch guten Mutes und freuen uns auf das Halbfinale am morgigen Vormittag (10:22 oder 10:29 Ortszeit) [Deutschland 15:22 /15:29].
Egal wer letztlich dabei ist. Wir werden alles geben und wollen ins Finale!
Galerie: Junioren-WM 2015 in Rio de Janeiro
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