Die aktuellen Meldungen des Ruderclub Hansa Dortmund

Frau über Bord
Rudern hat mich schon immer interessiert, aber wie es bei so vielen Dinge im Leben ist, fehlte der letzte Schubs, es anzugehen.
Diesen bekam ich von meiner Freundin Nicole Jung, die schon einige Jahre beim Ruderclub Hansa begeistert einen Teil ihrer Freizeit verbringt. Ein kurzer Mail Kontakt zu Volker Limberg (u. a. Leiter der Schnupperkurse), und ich war angemeldet. In einer Infomail wurden meine ersten Fragen beantwortet und ich ging freudig gespannt zum ersten der zwei Schnupperkurstermine. Dort wurde ich wie 7 andere Mutige von Volker und Rüdiger Glahs (ein erfahrener Ruderer) sehr herzlich empfangen.
Nach einer Führung durch das Bootshaus und der ersten Einweisung auf dem Ruderergometer ging es an die Boote. Gemeinsam schafften wir es, diese zu Wasser zu lassen. Volker nahm mit seiner Mannschaft im ersten Boot Platz. Im zweiten Boot, in dem auch ich saß, übernahm Rüdiger das Kommando. Unsere anfängliche Angst, über Bord zu gehen, nahm er uns sofort, indem er durch einige aktive Wackelmanöver die Stabilität des Bootes demonstrierte. Dann ging es los. Die Koordination von Beinen, Armen und Skulls (so werden die Ruder genannt) war gar nicht so einfach, so dass wir oft „Krebse fingen“, was so viel bedeutet, dass sich die Skulls im Wasser verhaken. Doch nach einiger Übung schafften wir es, im gleichmäßigen Rhythmus zu rudern. Da ging es bald schon wieder an Land.
Wir schafften es alle, trockenen Fußes aus dem Boot auszusteigen. Glücklich und mit freudiger Erwartung auf Tag 2 brachten wir die Boote zurück ins Bootshaus. Der Muskelkater, der sich schnell einstellte, erinnerte mich auch am nächsten Tag noch an das tolle Erlebnis. Zwei Tage später folgte der zweite Teil des Kurses. Alle 8 Teilnehmer standen grinsend vor dem Bootshaus und tauschten ihre ersten Erfahrungen aus. Volker erklärte uns, dass wir nun 6 km rudern werden, dann aussteigen, um eine gemeinsame Picknickpause zu machen.
Uli Hahn, Ehrenvorsitzender des RC Hansa, und Hannes Rentz, ehemaliges Mitglied der U 23 Nationalmannschaft, übernahmen die Verantwortung für unsere beiden Boote. Hannes, in dessen Boot ich saß, übernahm mit ruhiger und humorvoller Art das Kommando. Tatsächlich hatten wir schnell unseren Rhythmus gefunden und hörten gespannt Hannes zu, der immer mal wieder Tipps zur Verbesserung unserer Technik gab. Ab und an konnte ich so, anstatt nur auf meinen Vordermann zu achten, auch mal aufs Wasser und die vorbeiziehende Natur schauen.
Wirklich ein toller Blick, mal aus einer anderen Perspektive. Als sich langsam der Muskelkater wieder meldete, legten wir an zur Pause. Volker hatte extra für uns eine Picknick Station mit Tisch und Bänken vorbereitet. Diverse Brötchen, Wurst, Käse, Frikadellen, Tomaten, Äpfel, Weintrauben, Müsliriegel und diverse andere Dinge inklusive Wasser standen für uns bereit. Nach der ersten Stärkung erzählte uns
Volker die Geschichte des Clubs und beantwortete unsere Fragen rund um das Thema Rudern. Dann ging es zurück in die Boote. Dank der Stärkung fuhren wir energiegeladen und mit guter Laune zurück.
Wir alle waren sehr erstaunt darüber, wie schnell man doch die ersten Grundkenntnisse beim Rudern umsetzen kann und wie wir es gemeinsam schafften, mit unserem Boot über das Wasser zu gleiten. Die Sonne, die uns an beide Tagen begleitet hat, die tolle Gesellschaft, das Wasser und der Spaß am Rudern erzeugte bei mir ein Glücksgefühl wie im Urlaub. Da war es auch schon vorbei, wir legten am Steg an. Nach insgesamt 12 km Rudern mit langsam ermüdeten Muskeln machte ich mir darüber Gedanken, ob ich es gleich aus dem Boot schaffen würde. Oder ob dann doch der Ausruf "Frau über Bord" über
den Kanal schallte. Aber irgendwie schaffte ich es, total zufrieden aus dem Boot zu klettern. Wir hoben es gemeinsam aus dem Wasser und brachten es zurück ins Bootshaus.
Zwei Tage Schnupperkurs beim Ruderclub Hansa waren nun vorbei. Erschöpft, aber glücklich wusste ich: Ich komme wieder: